Das Land der Gegensätze

Bolivien - wir haben dich in unser Herz geschlossen

28.10.23 Grenze Argentinien - Bolivien. Ab jetzt heisst das Zahlungsmittel nicht mehr argentinischer Peso sondern Boliviano - abgekürzt "Bob". Nicht zu verwechseln mit Bob Marley. Der erste Eindruck von Bolivien war etwas schräg. Wie immer brauchen wir wieder einmal Benzin. Wir fahren an die erste Tankstelle. Ja, genau - an die Erste, es folgen weitere... Jedenfalls wird der Sprit in Bolivien für die Einheimischen grösstenteils subventioniert. Die "Extranjeros" bezahlen ca. dreimal soviel. Wie wir mittlerweile herausgefunden haben, gibt es drei Möglichkeiten, um an Benzin zu kommen. Entweder ganz offiziell an der Tanke mit hohem Preis. Einige wollen sogar Passnummer und Kennzeichen. Oder man bekommt, wie in unserem ersten Fall, das Benzin in Kanistern abgefüllt zum einheimischen Preis. Jedoch sollte man sich hierzu hinter die Tankstelle begeben. Es ist ein Kraftakt... Trichter aus einer Plastikflasche bauen und etwas zehn mal hin und her laufen, da unsere Kanister lediglich aus 1,5 Liter Petflaschen bestehen. Glücklicherweise haben wir auch noch zwei 5 Liter Kanister dabei (Argentinien lässt Grüssen, immer mehr mitnehmen als nötig). Und die dritte Variante entdecken wir erst nach einigen Tagen... man sei gespannt! Die Bolivianer haben ein Tageskontingent von 20 Liter Sprit pro Tag, dass sie nutzen können. Mit der Abgabe einer Passkopie bekommen sie Sprit. Als alle vier Motorräder getankt sind, machen wir uns auf den Weg nach Tupiza. Die Hochebene Boliviens ist atemberaubend. Die Höhen unvorstellbar. Gegen die Höhenkrankheit haben wir bereits vorgesorgt und heissen Tee aus Cocablättern dabei. Zum Glück! Die Pässe sind Weit und über 4200 Meter hoch. Auf einmal wird Stefan langsamer. "Barana" hat etwas Mühe mit der Höhe hmmm. Stefan macht kurzen Prozess und nimmt den Filter raus. Nun läuft sie wieder... nun ja, hoffen wir auch danach wieder - mit Filter! In Tupiza angekommen verstehen wir die Welt nicht mehr. Die Verkehrsmittel bestehen zu 90% aus TucTucs! What the f.... is going on here?

Am 29.10.23 treffen wir in Uyuni ein. Nein nicht mit dem Zug... doch was der da Mitten im Niergendwo macht und was für eine Funktion der erfüllt wissen wir nicht. Jedenfalls haben wir ihn überholt, um ein Foto zu schiessen! Der wollte wahrscheinlich noch nicht zum alten Zugfriedhof wie wir ...

Wir quartieren uns im Hotel Toñito ein. Es wird von einem Amerikaner uns seiner bolivianischen Frau geführt. Der Standard ist für Bolivien sehr gehoben. Wir leisten uns diese Nacht, denn es gibt hier auch superfeine Pizzas und ein amerikanisches Frühstück! Sehr empfehlenswert.

Ab auf den Markt. Wir kaufen Vorräte für unseren zweitägigen Ausflug auf dem "Salar de Uyuni" ein. Stefan und ich haben uns vorgenommen auf einer der Kaktusinseln zu übernachten. Was für ein Abenteuer!

30.10.23 Es ist soweit! Die Überquerung der Salar de Uyuni kann beginnen! Die Salzwüste ist ca. 10'000 Jahre alt und hat eine Fläche von über 10'000km2. Sie ist auf der Erde die Grösste ihrer Art. Tagsüber ist es etwa 15 Grad warm. Es fühlt sich jedoch durch die Sonne und Reflektion auf dem Salz wärmer an. Tagsüber tragen wir stehts eine Sonnenbrille, da die Reflektion die Augen schädigen kann und man eine Art Schneeblind wird. Abends wird es kühler, jedoch erreichen wir nicht den Gefrierpunkt, denn am Morgen ist unser Wasser zwar eiskalt aber nicht gefroren.

Auf dem WEg zuR Insel, wo wir unser NAchtlager Aufschlagen

Die Isla Pescado eignet sich perfekt für unser Vorhaben. Und wir finden sogar eine Feuerstelle vor sowie Fahrradspuren! Waren das Salome und Dän??

ABendessen auf dem Salar mit Aussicht auf den Vulkan

Wir müssen unser warmes essen schnell kauen, denn der Wind bläst uns um die Ohren und es kühlt rasant ab. Wir geniessen eine wundervolle, sternenklare Nacht mit einer Sternschnuppe - wie kitschig!

Nach dem Frühstück und Cocatee machen wir uns langsam Richtung Vulkan nach Tahua. Die Entfernung von unserem Nachtlager bis zum Vulkan ist 30km. Auf dem Salar de Uyuni ist es fast unmöglich die Distanzen einzuschätzen. Kaum in Tahua angekommen sehen wir Lama-Herden soweit das Auge reicht. Wir bleiben stehen und bestaunen die Vierbeiner, die uns ebenfalls ganz interessiert begutachten.

Was denkt sich das Lama Blos?

POsieren für ein Bild - Klick¨!

Was für ein Erlebnis! Viele der Lamas haben farbige Zottel an den Ohren. Wir nehmen an, dass diese Herden jemandem gehören. Andere wiederum leben in der freien Wildbahn. Menschen und Hunde hüten die Tiere, jedoch gibt es so gut wie keine Zäune. Das Lamafleisch selbst schmeckt sehr gut und ist in Argentinien sowie Bolivien beliebt, da es anscheinend viele Mineralstoffe hat. Wie auch immer, mir gefällt das Lama besser lebendig. Auf dem Markt findet man dann Bilder wie diese... andere Länder andere Sitten.

Nach de Lama Drama nun eine andere Geschichte. Wir fahren weiter um den Vulkan auf einer ca. 30 km langen Schotter- und Wellblech Strecke. Es ist heiss und es folgt eine ziemlich lange und triste Rute. Ach da kommt ja wieder das Spiel mit dem Benzin. Wir haben nun erfahren, welches die dritte Variante ist, um an Benzin ranzukommen. Das haben wir aber erst herausgefunden, als uns zwei Tankstellen Benzin verweigerten. Einmal aufgrund dessen, dass wir keine Einheimischen sind und einmal, weil wir unsere Passnummer nicht hergeben wollten. Kurz angepisst liess ich meinen Ärger laut raus und schimpfte auf Schweizerdeutsch. Wir waren kaputt von der Hitze, der ellenlangen gefühlten 1000 km Langen geraden Strecke, betteln um Benzin und der Blutzuckerspiegel war dementsprechend tief. Auf einmal kommt wie aus dem Nichts ein älterer Herr auf uns zu und meint, wir sollen ihm folgen, er könne uns mit "Gasolina" helfen. Keine Ahnung unter welchem Stein der hervorgekrochen kam, aber in diesem Moment war er der Engel, den wir brauchten! Wir fuhren seinem Auto hinterher und er führte uns zu der "Benzin-Strasse". Hier standen überall Frauen mit gefüllten Kanistern. So funktioniert das hier. Na gut, dann bitte einmal volltanken.

Die Bolivianer kaufen Sprit und verkaufen diesen auf der Strasse wieder. Das ist ihr Einkommen. Für uns ist diese Variante die angenehmste. Einfach auf Nebenstrasse nach "Hay Gasolina" Schildern oder Kanistern Ausschau halten, anhalten und tanken. Der Preis ist 5 Bob/Liter, was für Ausländer nicht zu teuer ist und den Einheimischen den Lebensunterhalt finanziert. Und ein schöner Nebeneffekt ist, dass man mit den Menschen in Kontakt kommt. Sie sind interessiert und erzählen auch frei von der Leber. Nach dem Tanken sind wir ziemlich kaputt, also ist die nächste Priorität Einkaufen und Schlafplatz suchen.

Wie sich herausstellt, gibt es Momentan kein Brot zu kaufen. In einem kleine Laden sagt uns die Verkäuferin, dass Feiertage sind und es in den nächsten Tagen schwierig sein wird Brot zu bekommen. Und abends schon gar nicht. Na gut, doch der Laden sieht ziemlich leer aus. Wir kaufen Cocablätter mit Zitronengeschmack, Wasser und warmes Bier. Die liebe Frau hatte wohl Mitleid mit uns. Sie verschwand kurz und kam wieder mit Brötchen und kaltem Bier. Für das Brot wollte sie kein Geld, sie schenkte es uns. Wir waren überwältigt und bedankten uns 1000 Mal für das wertvolle Geschenk. Nach dem ganzen Tankstress haben uns nun schon zwei Menschen weitergeholfen. Wir waren so dankbar. Nun aber schnell einen Schlafplatz suchen. Es war bereits 6 Uhr abends und die Sonne geht um 7 Uhr unter. D.h. wir hatten nur noch eine knappe Stunde Zeit, bevor es dunkel wird, um das Zelt aufzustellen. Wir entscheiden uns für eine Nebenstrasse und fahren raus aus der Stadt in die Natur, wo wir ein Plätzchen suchen wollen. Als wir endlich einen Platz gesichtet und inspiziert haben, kommt ein Auto nach dem anderen... doch kein guter Platz? Und was machen die alle hier mitten in der Pampa? Ok, aufsteigen und weiter suchen. Puah, es ist echt anstrengend. Wir sind müde und die Suche raubt uns den letzten Nerv. Da! Vor uns ein Bauernhof und ein Jeep biegt in den Hof rein. Das ist unsere Chance. Ich steige ab vom Motorrad und laufe zum Jeep hin. Der Mann hört mich rufen und seine 10 Hunde auch. Oh fuck, sie rennen auf mich zu und ich rufe nach Stefan, der zu Hilfe eilt. Doch der Bauer pfeift seine Schäferhunde zurück und es stellt sich heraus, dass sie ganz lieb sind. Jung und verspielt. Sogar kleine Welpen sehen wir. Der Bauer meint, wir sollen unser Zelt bei ihm auf der Wiese aufschlagen. Uns fällt ein Stein vom Herzen, denn es fängt schon an zu Dämmern. Danke, danke, danke! Soviel Hilfe an einem Tag. Wir schlagen unser Zelt zwischen den Heuballen auf und erleben einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Und nicht nur das, wir sehen einen Feuerball (Comet mit Schweif) an der Erde vorbeifliegen. Wie angewurzelt stehen wir da und bestaunen dieses Naturschauspiel. Vom Tag geflashed - in jeder Hinsicht - schlafen schnell ein und der nächste Morgen steht wie im Bilderbuch geschrieben...

1.11.23 Wir brauchen dringend eine Reisepause! Sechs Tage am Stück sind wir nun gefahren und spüren wie uns die Energie langsam ausgeht. Die Hauptstadt Boliviens "Sucre" ist in einer Tagesreise erreichbar. Wir freuen uns darauf, da wollen wir uns erholen. Wir fahren über Challapata die nördliche Route Richtung Sucre. In den Städtchen ist überall Markt und die Hauptstrassen sind gesperrt, bunte Marktstände stehen nun anstelle von Autos da. Wir machen Halt und schauen uns etwas um. Da kommt schon Dora. Dora kommt aus La Paz und ist sieben Stunden hierher gefahren, um ihre speziellen Cocablätter auf dem Markt zu verkaufen. Die Blätter sind kleiner und wie sie uns erzählt auch gut gegen Bauchschmerzen. Eine Woche bleibt sie hier mit ihrem Marktstand. Danach fährt sie mit dem "Collectivo" (Bustaxi) wieder zurück nach La Paz. Sie spricht ein sauberes Spanisch, es macht Freude sich mit ihr zu unterhalten, denn wir verstehen sie. Sie heisst uns auch herzlich willkommen in ihrem Land. Wir sind berührt von der Herzlichkeit der Bolivianer. Die meisten Menschen auf dem Land sprechen ihren Dialekt, welcher unheimlich schwierig zu verstehen ist. Dora schenkt uns einen Sack voll Cocablätter und wünscht uns viel Glück auf der Reise.

Dora aus La Paz

sie verkauft Cocablätter und schenkt uns einen Sack voll

Sucre liegt auf 2300 m.ü.M. und ist die Hauptstadt Boliviens. Der Regierungssitz ist in La Paz. Sucre ist historisch gesehen eine wichtige Stadt in Bolivien, nebst Potosi. Die "Casa de Libertad" ist fast ein Muss. Die Bolivianer feiern nämlich im 2025, 200 Jahre Befreiung von den Spaniern. Es war ein harter Kampf für die Bolivianer als Spanien in ihr Land einmarschierten. 16 Jahre haben sie für Ihre Unabhängigkeit gekämpft, von 1809 - 1825. Sucre ist eine Stadt mit alten Gebäuden im Kolonialstiel. Es ist eine ruhige und angenehme Stadt. Die Menschen sind liebevoll und easy unterwegs. Der Mercado Central ist ein herrlicher Ort. Man findet da alles! Von WC-Papier über Früchte bis hin zu frischgepressten Säften, Shampoo und Fleisch. Man kann sich hier sattessen, was wir selbstverständlich auch tun. Ach ja und einen Schlüsselservice gibt es hier auch. Ich habe für 40 Bob meine Motorradschlüssel kopieren lassen. Das sind umgerechnet knapp 6 Euro! Der Cementerio (Friedhof) ist ebenfalls sehenswert. Er ist riesig und wir sind gerade am "Dias de los Muertes" eingetroffen und sind durchspaziert. Viele lachende Menschen, viel Musik und an den Gräbern findet man zu diesen Feierlichkeiten Gaben: wie Brot, Süssigkeiten, Schnaps, Zigaretten und Blumen. Das was der Verstorbene in seinem Leben halt mochte. Die Familien verbringen drei Tage lang auf dem Friedhof und es wird abends getanzt, laut musiziert und gefeiert! Wir sind nun schon eine Woche hier... mal schauen wir lange wir noch bleiben - who knows!

Camping Mario

unser kleines zu Hause im Zelt

Mercado Central

Hier gibt es alles was das Herz begehrt

YAMMMI

Waschanlage von Maria und Luis mit den Kids Angel, Marianna und José

Hier wurden unsere Motorräder einer gründlichen Wäsche unterzogen. Reifen- und Öl-Wechsel standen ebenfalls an.

Eingeladen zum BBQ - auf dem Campo von Ibar - Muchas Gracias Por este meravilloso dia!

wir lernen Ibar und Carlos auf der Plaza 25 Mayo in Sucre kennen. Carlos ist Columbianer und reist mit seinem VW Käfer & seinem Hund Hanny seit 9 Monaten. Ibars Wochenendhaus lädt zum abkühlen und erholen ein!

Frühstück

frisch vom Markt

Zwischenverpflegung

Mango, Papaya & Drachenfrucht

Unser Campingspot

...inklusive Schaf "Meeee"

Sucre Down Town - Mittagszeit

12.11.23 Bye Bye Sucre. Schweren Herzens verlassen wir Sucre. 11 Tage haben wir hier verbracht. Doch als wir noch kurz am Geldautomaten etwas Cash haben wollten, rückte dieser Stefans Karte nicht mehr raus. Nach kurzer Aufregung, ein paar Schimpfworten und 1000 mal auf die Knöpfe drücken, spuckte der Automat auf einmal die Karte raus! Puuuuh, wir waren schon durchgeschwitzt bevor wir richtig losfuhren! Na dann ab die Post. Nun war es durch die Aktion am Bankomat schon Mittag geworden und der ganze Verkehr auf der Strasse explodierte regelrecht. Die Hitze kam dazu und etliche Verkehrsampeln standen stets auf rot. Busse, LKW's, tausende von Rollern, Autos und Fussgänger, alle bahnten sich irgendwie ihren Weg. Raus aus der Stadt und ab auf die Ruta 6. Hier beginnt der berühmte TRANSCHACO!

Ruta 6 - der Beginn des Transchaco

Beginn des "Chaco Alto" auf dem Altiplano in Bolivien über 2000 m.ü.M.

Wir sind auf Naturstrassen unterwegs. Heute schaffen wir nicht mehr als 80 km. Schotter, Sand, Staub, Hitze und Gegenverkehr erwarten uns hier. Dies ist nämlich die Nationalstrasse und hier kommen uns zwischendurch auch mal Doppeldeckerbusse und LKW's entgegen. Wer würde das denken - aber so ist es! Unglaublich, wir haben gestaunt, wie sich diese grossen Fahrzeuge hier durchschlängeln.

Die Nacht verbringen wir irgendwo in der Natur. Wir haben eine kleine Nebenstrasse gefunden und schlagen unser Zelt auf. Es gibt Spaghetti Napoli. Wir verkriechen uns schon früh in unser "1000 Sterne Hotel". Wir wollen uns etwas ausruhen und am nächsten Morgen früh los. Doch plötzlich kommen Wetterleuchten auf und von weitem hören wir es grollen. Der Donner kommt immer Näher und wird immer lauter. Es ist unglaublich wie laut es donnern kann. Das haben wir noch nie erlebt! Der Himmel öffnet seine Schleusen über uns und lässt es ganz schön krachen. Wir hören schon unser eigenes Wort nicht mehr. Blitz, Donner, Wind und Regen in voller Kraft und Lautstärke! Da fühlt man sich als Mensch ganz schön klein und hilflos, wenn die Natur so um sich schlägt. Na ja, wenigsten haben wir das dünne Bisschen Zeltplane um uns, die uns trocken hält... uiuiui. Wir überleben die Nacht etwas niedergeschlagen - Gott sei Dank!

Der nächste Morgen beschert uns Sonnenschein. Wir vergnügen uns weiter mit roten Sandstrassen und prächtiger Natur. Der Chaco Alto zeigt sich in urwaldähnlichem Gewand, die Luft wird etwas feuchter und es wird wärmer. Wir kommen langsam in tiefere Gefilde. Stefan fährt vor mir und plötzlich fällt der 6 Liter Reservekanister, den wir noch aufgefüllt haben von seinem Motorrad. Er purzelt die Strasse runter. Schnell versuchen wir zu retten, was noch zu retten ist 2 Liter haben wir verloren. Nicht nur die Höhe hat abgenommen, auch das Benzin. Nun ja, bis zur nächsten Tankstelle sollten wir es noch schaffen. In einem kleinen Dorf machen wir Halt und treffen 10 Motorradfahrer aus Sucre. Sie kommen von Monteagudo, was unser Tagesziel ist. Wir sind alle verschwitzt und voller Staub. Sie bieten uns Wasser an und wir tauschen uns aus. Was für eine fröhliche Truppe! Wir versuchen uns alle unter einen Baum zu quetschen, der uns Schatten spendet. Es fühlt sich wie in einer Sauna an! Der kleine Flusslauf daneben ist zwar mit ein bisschen Wasser gefüllt aber dieses ist nicht kalt, im Gegenteil, das Wasser ist lauwarm. Trotzdem machen wir unsere Kleidung nass und stecken die Köpfe so gut es geht unter Wasser hahaha. Do die Bolivianer erzählen uns, dass auf unserer Rute, die noch 40 km Schotter verspricht, der Fluss grösser, tiefer und ein bisschen kühler ist. Na das klingt ja mal nach einer Ansage! Da wollen wir hin!

Von Monteagudo aus fahren wir Richtung Paraguay. Unser Tagesziel ist Villamontes, das sich ca. 120 km vor der Grenze befindet. Die Strassen sind ziemlich neu gebaut, z.T. frisch geteert oder befinden sich erst im Fertigstellungsprozess. Daher werden wir zwischendurch immer wieder mal auf die noch alten Sand- und Schotterwege umgeleitet. Auf den "Desvios" sprich Umleitungen ist man langsamer unterwegs und wir fühlen uns der Natur näher. Wir saugen hier die ganze Energie in uns auf. Heute fahren wir 300 km und übernachten im Eco Parque Don Pastor bei Villamontes. Und da es so schön ist, verweilen wir einen Tag länger umgeben von Zwei- und Vierbeinern.

Kolibri

Diese Zwei Artgenossen waren jeden Morgen um punkt 6 in Redelaune

Sie haben so laut und viel geredet, dass man nicht mehr schlafen konnte :-)

Stefans neuer Compagnon

er wich nicht mehr von der Seite

Dieser gefiederte Freund war ganz schön frech und aufdringlich aber sooooo verschmust. Wir durften ihn streicheln und er suchte immer wieder die Nähe. Doch wir hatten auch ganz schön Respekt vor dem Schabel.

Jedenfalls wollte er uns nicht mehr gehen lassen. Er versuchte so ziemlich alles um uns auszutricksen. Die Motoräder hat er von vorne bis hinten inspiziert. Schlussendlich hat er sich an die Speichen gekrallt und dachte, dass wir ihn nicht bemerken würden. Was für ein intelligenter und zutraulicher Artgenosse! Wir waren beeindruckt wie gut alle Tiere miteinander ausgekommen sind. Ob Hund, Papagei oder Schildkröte. Alle waren interesseiert, friedlich und zum Teil ganz schön laut hahaha. Ein wirklich schöner Ort umgeben von viel Land mit Kühen und Pferden. Einfach herrlich!


14.11.23 Es ist nun Zeit sich langsam von Bolivien zu verabschieden. Vor uns liegen 120 km bis zur Grenze zu Paraguay. Doch halt, da war noch was! Auf einer Umleitung, wie sie hier ja üblich ist - und aus unserer Sicht für gute Abwechslung sorgt - treffen wir auf einen Overlander aus Guatemala, der mit seinem Mobilehome stehengeblieben ist. Ivan heisst er und sein Motor läuft nicht mehr. Wir unterhalten uns und erfahren, dass er sich seinen Traum vom Reisen in Südamerika verwirklicht. Er bittet uns, im nächsten Dorf beim Polizeiposten Hilfe anzufordern. Die kennen ihn, da er den Tag vorher schon Probleme mit seinem Wagen hatte. Gesagt getan, wir fahren ins nächste Dorf, doch da finden wir keinen Polizeiposten. Auf Nachfrage bei einer Früchteverkäuferin, wo denn hier die Polizei sei, ruft sie ihren Freund an, welcher bereits Ivan kannte. Was für ein Zufall! Sie meinte, er würde sogleich einen Abschleppwagen hinschicken. Und nebenbei meinte sie, ob wir denn noch Geld bräuchten für Paraguay. Zwei fliegen mit einer Klappe! Ivan bekommt Hilfe und wir Guarani.

Die Natur verändert sich. Langsam spüren wir die tropische Hitze und wir haben definitiv den bolivianischen Altiplano verlassen. Auf Wiedersehen du wunderschönes Bolivien, wir kommen nächstes Jahr wieder! Jetzt ist es Zeit für den Chaco von Paraguay...

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